Bypassoperation und Herzkatheter sind zwei Methoden die bereits vielen Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung helfen konnten. Dabei profitieren meist die komplexeren Patienten von einer Bypassoperation, die etwas gesünderen Patienten sind meist mit einem Herzkathetereingriff gut beraten. Was aber tun wenn die schwierigeren Patienten zu krank sind für eine große Operation? Hierzu liegen jetzt ganz aktuelle Daten aus den USA vor: insgesamt 726 Patienten bei denen eine Bypassoperation nach Einschätzung der Herzchirurgen nicht möglich war, wurden in US-amerikanischen Zentren einem Herzkathetereingriff mit Stentimplantation unterzogen. Nach 6 Monaten wurden die Patienten untersucht und ihr Gesundheitszustand wurde u.a. mit der Risikoeinschätzung vor der Operation verglichen. Das Eingriffsrisiko war bei diesen sehr komplexen und meist leider auch sehr kranken Patienten zwar deutlich höher als in Risikomodellen für Herzkathetereingriffe bei einfacheren und weniger kranke Patienten vorhergesagt, aber durchwegs deutlich geringer als von Herzchirurgen vor einer Operation eingeschätzt. In der Summe ging es den Patienten gesundheitlich signifikant besser. Es kann sich also besonders bei Risikopatienten lohnen genau hinzuschauen: gibt es sinnvolle Alternativmethoden mit denen man helfen kann? Sicher bleibt das immer eine individuelle Entscheidung die aber auch Hoffnung für vermeintlich hoffnungslose Fälle in sich birgt.