Leitlinien der Europäischen Bluthochdruckgesellschaft (ESH) Juni 2023

Je früher ein Bluthochdruck entdeckt wird, desto besser lassen sich die genannten Folgen für Herz und andere Organe wie Gehirn und Nieren vermeiden.

Die Leitlinien betonen daher, dass bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf das Vorliegen eines Bluthochdrucks gescreent werden sollte.

Bei Menschen über 40 Jahren heißt das auch bei geringem Risiko: Lassen Sie sich einmal pro Jahr den Blutdruck checken. Risikopatienten (mangelnde Bewegung, Übergewicht, Stress, erhöhter Alkoholkonsum) wird dieses Vorgehen bereits vor dem 40ten Lebensjahr empfohlen. Erwähnt wird auch das erhöhte Risiko von Frauen nach der Menopause und Frauen mit einer Vorgeschichte von Schwangerschaftsbluthochdruck.

Die Blutdruckzielwerte wurden vereinfacht: jeder Patient/jede Patientin im Alter zwischen 18 und 79 Jahren soll auf Mittelwerte unter 140 mmHg systolisch (oberer Wert) und 90 mmHg diastolisch (unterer Wert) eingestellt werden.

Nur wenn diese Werte bei über 80 -jährigen nicht vertragen werden, können auch mittlere systolische Werte zwischen 140-150 mmHg akzeptiert werden. Niedrigere Werte sind aber besser und verringern deutlich die Gefahren die durch hohen Blutdruck ausgelöst werden.

Bei Patienten mit niedrigem bis mittlerem kardialen Risiko und mit einem Blutdruck im hohen Normalbereich (bis 139 mmHg systolisch und 89 mmHg diastolisch) sollte immer zuerst Versuch einer Optimierung des Lebensstils erfolgen bevor Medikamente verschrieben werden.

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