Nach dem Einsetzen vorn Gefäßstützen (Stents) in die Herzkranzgefäße müssen Patienten nach den aktuellen Leitlinien zwei Medikamente nehmen die die Blutgerinnung - insbesondere die Verklumpung der Blutplättchen (Thrombozyten) - hemmen: Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) und einen so genannten P2Y12 Inhibitor (Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor). Dieses Vorgehen schützt vor dem akuten Verschluss der Stents, führt aber auch zu verstärkten Blutungen, besonders aus dem Magen-Darm-Trakt. Währen früher die Dauer dieser "Dualen Plättchenhemmung" 12 Monate betrug hat man diese in den neueren Leitlinien bereits auf 3-6 Monate reduziert. Eine große Metaanalyse mit fast 23.000 PatientInnen zeigt jetzt, dass eventuell die Gabe eines der beiden Medikamente bereits ausreichend ist, um das Risiko eines Stentverschlusses für die Patienten wirksam zu vermindern. Diese Strategie sorgt gleichzeitig dafür, dass bei den Patienten mit nur einem Medikament weniger gefährliche Blutungen auftreten. Besonders interessant ist, dass der Schutz unabhängig davon war, ob der Eingriff bei den Patienten besonders schwierig war oder nicht. Die Schwere eines Eingriffs war bisher ein häufiger Grund für den Arzt um die Dauer der so genannten "Dualen Plättchenhemmung" zu verlängern, was automatisch immer mit einer höheren Blutungsgefahr einherging. Noch sind diese Ergebnisse nicht in die internationalen Empfehlungen aufgenommen worden - das ist aber vermutlich nur eine Frage der Zeit.

Zur Studie

Terminvereinbarung