Takotsubo - das "Syndrom des gebrochenen Herzens"

Gebrochene Herzen besser verstehen ...

Das so genannte Takotsubo Syndrom ist besser bekannt als „Syndrom des gebrochenen Herzens“ weil es durch extreme psychische Belastung wie Trauer, Stress und Panikattacken, aber auch durch extrem positive Emotionen ausgelöst werden kann. Dabei handelt es sich um eine akute Form des Herzversagens bei der das schlecht pumpende Herz in der Herzkatheterdarstellung aussieht wie die japanische Tintenfischfalle „Takotsubo“. Die Form entsteht dadurch, dass die spitzennahen Anteile des Herzens plötzlich deutlich schlechter arbeiten als die basisnahen Anteile. Patienten die unter dem Syndrom leiden entwickeln plötzlich Luftnot und Brustschmerzen - ähnlich einem Herzinfarkt. Obwohl sich die Herzfunktion bei den meisten Patienten innerhalb von Tagen normalisiert, entwickelt etwa jeder fünfte Patient während der ersten Tage nach dem Anfall ernste Komplikationen wie etwa einen Anriss der Herzkammer, Bildung von Blutgerinnseln oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung deshalb sogar zum Tod führen. Über die zugrunde liegenden Mechanismen weiß man erstaunlich wenig. Daher beschränkt sich die aktuelle Therapie auf eine enge Überwachung und eine Unterstützung der Herzfunktion. Forscher der Universität Lübeck konnten jetzt zeigen, dass Takotsubo durch eine verringerte Kontraktilität des Herzens, eine verkürzte systolische Periode, eine ineffiziente Energetik und eine verlängerte aktive Entspannung, aber eine unveränderte diastolische passive Steifigkeit gekennzeichnet ist. Diese Ergebnisse weisen damit auf eine verminderte Phosphorylierung der so genannten Myofilamentproteine, also der aktiven Muskeleiweissfasern hin. Damit gewinnt die Forschung einen neuen therapeutischen Ansatz für dieses rätselhafte Syndrom und es bleibt zu hoffen, dass Betroffenen bald schneller und gezielter geholfen werden kann.

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